... aus dem Herzen lächeln - setting a, d & k


INSTALLATION, bestehend aus den Teilen/settings a, d & k.

Diese Arbeit setzt sich mit Krankenpflege auseinander. Ich untersuche das Verhältnis
Pflegender/Künstler (Aketuer A) zur/m Gepflegten (AkteurIn B). Mit jedem setting hinterfrage ich die normative Annahmen über die Position des/r Hilfebedürftigen als per Definition Schwächeren.















setting a

51 MOMENTE unterschiedlicher Dauer

Das setting a findet ausschließlich zwischen mir, in meiner Funktion als Künstler und Pflegehelfer (Akteur A) und unterschiedlichen Gepflegten (AkteurIn B) ohne Publikum statt. AkteurIn B weiß nicht, dass es sich um eine Kunstarbeit handelt. Der Rahmen ist immer der einer Institution: Krankenhaus, Altenpflegeeinrichtung usw. Die Arbeit entsteht während meiner Arbeitszeit als Pflegehelfer, in der ich Pflegetätigkeiten durchführe. 'Funktioniert' die Arbeit, so dauern diese 'Momente' durchschnittlich ein paar Minuten. Die Momente werden nicht aufgezeichnet, es besteht jedoch die Möglichkeit für beide Akteure (sofern möglich), über die gemachten Erfahrungen zu sprechen.
Meine Haltung
ist eine respektvolle und AkteurIn B ernst nehmende. Ich bin unvoreingenommen und will nichts erreichen. Ich habe keine Erwartung an AkteurIn B. Was in den Momenten, in denen das setting a funktioniert, konkret passiert, ist als solches schwer fassbar und ich möchte dies auch nicht ändern. Jedoch möchte ich es mit der Umschreibung, 'sehr direkte und intensive Kommunikation, meist jenseits des Sprachlichen', andeuten.

Jeder der Momente manifestiert sich dokumentarisch in der Ausstellung als Briefumschlag mit einem Etikett, welcher den Moment (numerisch), die Dauer und den Rahmen (Tag, Dienstart, Institution) benennt. Im Umschlag befindet sich ein Tätigkeitsnachweis des jeweiligen Dienstes. Der Umschlag ist verschlossen.














setting d

PFLEGEBERICHT: weißes Papier bedruckt, 100g/m2, 29,7 x 83 cm, grüne Tinte

Der Text ist ein lückenloser, alle Handlungen erfassender Pflegebericht über den Einsatz vom 8. Juli 2011 um 18:31 Uhr von Akteur A im Rahmen seiner Tätigkeit in der ambulanten Pflege.























setting k

PFLEGEPAVILLON: Größe 3m x 2 m x 2,3m Höhe aus Holzgestänge, Stoff
200 Formulare A4 Durchschlagpapier
1 Bett höhenverstellbar, 1 Kissen und 1 Decke inkl. Bezüge, Laken
Einweghandschuhe: Größe L, Händedesinfektionsmittel
Waschschüssel, 2 Läppchen, 2 Handtücher
Kamm, Duschgel, Pflegecreme, Einwegrasierer, Rasiercreme
Zahnbürste, Zahnpaste, Haftcreme, Nierenschale
Bettpfanne, Ente, Zellstoff,
Inkontinenzmaterial: Windeln und Einlagen in verschiedenen Größen, Netzhöschen
Trinkbecher, Schnabelbecher, Thicken Up, Pürierstab, hochkalorische Nahrung, Speisen
Müllbeutel, Mülleimer, Abwurf für Schmutzwäsche, Entsorgungsmöglichkeit für Ausscheidungen


Der Pflegepavillon transferiert Pflege in einen Kunstraum. Er ist gemütlich eingerichtet und beinhaltet alle für die Grundpflege relevanten Gegenstände.

Im Pavillon biete ich Pflegeleistungen an. Einzelpersonen des Publikums können diese in Anspruch nehmen. Die Leistungen entsprechen den Leistungen der Grundpflege der Pflegekassen und werden nach den gesetzlichen Tarifen (multipliziert mit einem willkürlich festgelegten Kunstfaktor) bezahlt.